0:00:00: Die Elektro-Autobatterie muss im Notfall so schnell wie möglich ins Wasser.
0:00:05: Beim Recycling von E-Autobatterien ist der Sicherheitsaufwand gigantisch.
0:00:09: Eine Lagerhalle für solche Batterien muss binnen Minuten, so wie diese mit Löschschaum
0:00:14: zu fluten sein.
0:00:15: Elektro-Autobatterien sind leicht entflammbar oder explodieren.
0:00:18: Seit der Eröffnung haben wir natürlich eine spannende Reise hinter uns, am Anfang sogar
0:00:27: sehr abenteuerlich.
0:00:28: Wer zuerst beim Recycling mitmischt, könnte ein riesen Geschäft machen, denn in den Batterien
0:00:33: stecken wertvolle Metalle wie Kobalt oder Nickel.
0:00:36: Bis 2030 erwarten wir 15 Millionen Elektro-Autos auf unseren deutschen Straßen.
0:00:41: 15 Millionen, das ist 2030, das ist quasi übermorgen, wirtschaftlich gesehen.
0:00:46: Wir sind in Europas größter Recycling-Anlage für E-Autobatterien, erst vor wenigen Monaten
0:00:52: eröffnet.
0:00:54: Wir stehen hier womöglich auf einem der teuersten Böden Deutschlands.
0:00:58: Wir haben hier nicht Geld gespart, um Safety First zu realisieren.
0:01:03: Der Boden ist absolut dicht, er ist mehrere Meter tief und ausgestattet mit einem Sensor,
0:01:08: der uns sofort melden würde, falls irgendwelche Stoffe in den Boden eindringen würden.
0:01:13: Die angelieferten Batterien haben Fehler, wurden in Autofabriken aussortiert.
0:01:18: Noch kommen allerdings erst wenige hierher.
0:01:21: Unser Fokus liegt primär darauf, neue Technologien zu testen, zu implementieren und dann wirklich
0:01:26: auch im Dauerbetrieb ausnutzen zu können.
0:01:28: Und dementsprechend ist unser Fokus jetzt nicht irgendwie auf tägliche maximale Auslastung,
0:01:31: sondern wirklich so viel zu lernen, wie wir können, um dann bereit zu sein, wenn diese
0:01:35: Altbatterien rauskommen, wenn auf einmal diese hohen Volumen kommen.
0:01:38: Hohe Volumen, also große Mengen, werden anfallen, wenn die Batterien der ersten E-Autos schlapp
0:01:44: machen – in wenigen Jahren.
0:01:46: Dann winkt das große Business mit der sogenannten schwarzen Masse und den darin enthaltenen Metallen.
0:01:55: Wir streben an, 95 Prozent unseres Nickels, Mangan und Kobalt, was die teuren, wertvollsten
0:02:00: Erze sind, zurückzugewinnen, auch natürlich Lithium und Aluminium und Kupfer.
0:02:06: Die Welt setzt auf E-Autos.
0:02:08: Der Bedarf an diesen Metallen für die Batterien wird stark wachsen.
0:02:13: Durch das Recycling könnten Hersteller den Bezug aus menschenunwürdigen Minen reduzieren.
0:02:21: Wir sind heutzutage viel zu abhängig von Rohstoffen aus Drittländern.
0:02:25: Das Material aus dem deutschen Recyclingwerk landet in Nordeuropa.
0:02:30: Die Batterien werden geschreddert.
0:02:32: Und in einem chemischen Verfahren zur sogenannten schwarzen Masse.
0:02:36: Das schwarze Gold der Recyclingbranche.
0:02:40: Daraus lässt sich unter anderem dieser grüne Mix gewinnen aus Nickel, Mangan und Kobalt,
0:02:46: der in dieser Form für neue Batterien genutzt wird.
0:02:49: Doch stimmt auch der Preis dafür?
0:02:51: Genaue Preise sind halt sehr, sehr schwierig, weil es von allen Seiten noch im Aufbau ist.
0:02:55: Sowohl die Marktpreise auf dem Weltmarkt sind natürlich extrem dynamisch.
0:02:58: Das heißt, dass der nicht fest ist.
0:03:00: Und für uns ist es auch sehr, sehr kompliziert, das festzusetzen.
0:03:03: Wenn der Betrieb hochgefahren wird, soll vieles automatisiert ablaufen.
0:03:08: Für hohe Recyclingquoten müssen die Batterien allerdings noch verbessert werden.
0:03:15: Wenn wir über die Autobatterien reden, dann erkennen wir ganz klar,
0:03:18: dass beispielsweise die deutschen Automobilisten mittlerweile immer mehr das Produktdesign fokussieren.
0:03:24: Sie wollen mit uns zusammenarbeiten.
0:03:26: Denn sie sind ja genauso interessiert an den Rohstoffen, wie wir es sind.
0:03:30: Sie wollen ja auch den Kreislauf schließen.
0:03:33: Und hohe Recyclingquoten, wie zum Beispiel bei Aluminium, haben noch einen Vorteil.
0:03:38: Sie sind am Ende auch gut fürs Klima.
0:03:44: Jede Tonne Aluminium beispielsweise, die wir wieder den Schmelzwerken zurückführen können,
0:03:48: spart 95 Prozent Energie und somit auch CO2.
0:03:52: Das sind die wahren Helden, quasi Rohstoffe im Vergleich zu Rohstoffen, die wir aus den Minen bekommen.
0:03:58: Die Betreiber des Recyclingwerks sind mit mehr als 10 Millionen Euro in Vorleistung gegangen.
0:04:04: Für ein mögliches Riesengeschäft. Für sie eigentlich eine sichere Wette.