0:00:00: Haidar ist fast 60 Jahre alt und neu in Beirut.
0:00:05: Bevor er in Libanons Hauptstadt zog, war er nur ein oder zwei Mal hier.
0:00:10: Er kommt aus Blida, einer kleinen Stadt im Südlibanon, nahe der Grenze zu Israel.
0:00:16: Und so sieht es jetzt dort aus. Täglich kommt es zu Angriffen zwischen der Hisbollah und der israelischen Armee.
0:00:23: Seit dem 8. Oktober wurde vieles zerstört, auch Haiders Geschäft und sein Haus.
0:00:33: Vor sieben Monaten kam er nach Beirut und hat einen Lebensmittelladen eröffnet. Er hat ihn nach seiner Heimatstadt Blida benannt.
0:00:43: Zuhause hatte ich eine eigene Metzgerei und einen Lebensmittelladen.
0:00:47: Mein Bruder hatte einen Supermarkt. Wir haben alles verloren. Es ist alles zerstört, unsere Geschäfte und unsere Häuser.
0:00:56: Gott sei Dank kann ich jetzt wieder arbeiten, aber es ist nicht dasselbe wie in meiner Heimatstadt.
0:01:03: Ich bin froh, dass ich Menschen aus meiner Stadt und den nahegelegenen Grenzstädten sehen und treffen kann, wenn sie hier in meinen Laden kommen. Das macht mir Freude.
0:01:13: Im Stadtteil von Beirut, wo Haider nun lebt, haben viele andere Flüchtlinge aus den südlichen Städten eine neue Bleibe gefunden.
0:01:21: Nach Schätzungen haben etwa 100.000 Flüchtlinge ihre Häuser nahe der Grenze zu Israel verlassen. Viele von ihnen sind jetzt treue Kunden von Haider.
0:01:30: Der Mann hat alles verloren. Sein Haus, sein Laden, alles. Und trotzdem ist er bescheiden.
0:01:37: Was man anderswo für 50.000 bekommt, kriegst du hier für 20 oder 25.000.
0:01:43: Er hat Mitgefühl mit anderen, die schwierige Zeiten durchgemacht haben. Er fühlt mit ihnen und versucht sie zu unterstützen.
0:01:52: Ich komme jeden Tag hierher, um Obst und Gemüse zu kaufen. Es ist immer frisch und ich mag ihn, weil er immer lächelt.
0:02:01: Draußen auf den Straßen Beiruts warten die Menschen auf die neuesten Nachrichten von der Front.
0:02:08: Hasan Nasrallah, Generalsekretär der Hezbollah, eine Partei, die Deutschland als Terrororganisation einstuft, macht gegen Israel mobil.
0:02:18: Wenn ihre Panzer in den Libanon und den Südlibanon eindringen, werden sie nicht nur zu wenige haben, sondern sie werden all ihre Panzer verlieren.
0:02:29: Seine Botschaft, wir sind bereit für einen großen Krieg, auch wenn wir ihn nicht wollen.
0:02:35: Gewalt und Zerstörung an der Grenze nehmen zu. Und so könnten weit mehr Libanesen zu Flüchtlingen im eigenen Land werden.